Ein Jahr nach den rassistisch motivierten Morden in Hanau

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Am Freitag vor einem Jahr wurden in Hanau bei einem rassistischen Anschlag 9 Menschen ermordet. Dazu erklärt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE:

„Seit einem Jahr fordern die Angehörigen nun schon die vollumfängliche Aufklärung. Wir, Die Linke, unterstützen die Forderungen der Angehörigen nach der Aufklärung der Umstände dieser Morde.

Denn es müssen endlich juristische und politische Konsequenzen folgen. Wir wissen zum Beispiel, dass rassistische Bedrohungen vor der Tat nicht ernst genommen wurden. Welche Konsequenzen das für die Ermittlungsbehörden hat, ist aber weiter völlig unklar. Auch die Tatsache, dass ein Rassist wie der Täter von Hanau ohne Probleme seinen Waffenschein verlängert, ist weiterhin folgenlos geblieben. 

Die schwarz-grüne Landesregierung ist hier in ganz direkter Verantwortung. Herr Bouffier kann sich hier nicht einfach auf ein paar betroffene Worte beschränken. Und auch die Grünen müssen endlich aufhören, sich einfach nur wegzuducken."

 

Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE, dazu weiter: 

"Wie die Opfer und ihre Angehörigen alleine gelassen wurden ist beschämend. Es ist höchste Zeit, dass die Landesregierung reagiert. Sie muss den Familien und den Überlebenden alle ihr zur Verfügung stehenden Hilfen bieten. 

Das beginnt damit, Transparenz zu schaffen. Welche Fehler wurden von den Behörden begangen? Welche Netzwerke haben den Täter radikalisiert? Wie werden solche Taten zukünftig verhindert? 

Familien und Überlebenden beizustehen heißt aber auch, sie nach dem erleben dieser direkten Gewalt auch finanziell nicht allein zu lassen. Und zwar nicht nur, indem ihnen irgendwelche Förderungen zur Verfügung gestellt werden, sondern durch Fonds für die Opfer rechter Gewalt. Rassistische Gewalt muss als solche benannt werden. Die Opfer dieser Gewalt muss zuerkannt werden, dass es der Rassismus der Täter ist, der sie zu Opfern macht. 

Heute gedenken wir Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.“