9-Euro-Ticket auf Dauer - Ausbau des ÖPNV beschleunigen!

DIE LINKE im Bundestag beantragt die Verlängerung des 9-Euro-Tickets mindestens bis zum Jahresende und eine Beschleunigung beim Ausbau des Personennahverkehrs.

 

Bernd Riexinger, Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestags und Sprecher für nachhaltige Mobilität der LINKSFRAKTION erklärt dazu:

„Die Einführung des 9-Euro-Ticket ist ein guter Beitrag zur Entlastung der Bürger:innen, die von hohen Preissteigerungen betroffenen sind. Es ist aber auch eine wichtige Maßnahme für die Mobilitätswende. Ein richtig umgesetzter Testversuch kann aufzeigen welchen Effekt günstigere Preise im Nahverkehr für einen Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV haben. Die begrenzte Umsetzung in den Sommerferien ist dafür allerdings nur bedingt geeignet. Valide Erkenntnisse werden sich erst zeigen, wenn das Ticket auch im Alltag beispielsweise von Pendler:innen genutzt wird. Gleichzeitig hat die Bundesregierung vernachlässigt, die höhere Nachfrage für den ÖPNV mit einem Ausbau zu verknüpfen und entsprechend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel soll sogar erst ab dem Jahr 2023 erfolgen.

Statt Überlegungen zu Abwrackprämien und Ausweitung der Kaufförderung für E-Autos brauchen wir massiven Ausbau des ÖPNVs und der Schiene. Wir haben zurzeit kein Absatzproblem von E-Autos vielmehr ein Angebotsproblem. Die bisherigen Überlegung aus dem Verkehrsministerium, auch wenn es auf politischen Druck hin Dementis gab, gehen in die völlig falsche Richtung. Ich würde mir ein ähnliches Engagement mal für den ÖPNV, Schiene, Rad- und Fußgängerverkehr wünschen. In dieser Richtung kommt seitens des Ministeriums viel zu wenig. Wir haben im Bundestag beantragt, dass die Laufzeit des 9-Euro-Tickets mindestens bis Ende des Jahres fortgeführt und entsprechend wissenschaftlich begleitet wird. Die Regionalisierungsmittel sollen mit dem Angebotsausbau entsprechend aufgestockt und schon 2022 erhöht werden. Grüne und SPD können nun im Bundestag beweisen, dass sie es ernst meinen mit einer klimagerechten Mobilitätswende.“