ÖPNV Studie zum Personalbedarf bis 2030 - Zeit zum Handeln

In einer heute veröffentlichten Studie von KCW, Klimaallianz und ver.di wird deutlich, dass es bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und eine gesicherte Finanzierung des ÖPNV braucht, damit dieser nicht zusammenbricht.

 

Bernd Riexinger, Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestags und Sprecher für nachhaltige Mobilität der LINKSFRAKTION erklärt dazu:

„Die heute veröffentlichte ÖPNV-Studie zeigt, dass es höchste Zeit ist zu Handeln. Verkehrsminister Wissing und die Ampelregierung müssen endlich die Handbremse lösen und mit der Umsetzung einer klimagerechten Mobilitätswende beginnen. Zum Gelingen einer Mobilitätswende ist der ÖPNV entscheidend.

Die vorgelegten Zahlen sind alarmierend. Bis zum Jahr 2030 werden altersbedingt 63.000 Stellen im ÖPNV frei und müssen neu besetzt werden. Hinzu kommen zusätzlich notwendige Stellen für den Ausbau des ÖPNV. Die hierfür notwendigen Personalkosten belaufen sich auf zusätzlich 4 Milliarden Euro im Jahr.

Dieses Geld kann und wird nicht ausschließlich über Ticketpreiserhöhungen einzunehmen sein. Höhere Ticketpreise sind falsch, da diese den Umstieg vom Auto auf dem ÖPNV konterkarieren. Stattdessen braucht es eine entscheidende Umverteilung. Diejenigen, die Reichtum anhäufen und maßgeblich verantwortlich sind für Klimaschäden müssen an den Kosten für das Erreichen der Klimaziele durch Steuern (Vermögenssteuer) und Abgaben (Nahverkehrsabgabe für Unternehmen) beteiligt werden.

Wir fordern ebenfalls seit langem, wie auch die Klima-Allinaz und ver.di von der Bundesregierung, den kommunalen ÖPNV besser zu finanzieren, damit der Personalmangel behoben werden kann. Zusätzlich unterstützen wir die Forderung der Beschäftigten im ÖPNV in den aktuellen Tarifverhandlungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen.

Neben einer Möbilitätsgarantie sowohl auf dem Dorf wie in Städten muss das Deutschlandticket über 2035 finanziell gesichert und ein deutschlandweit gültiges Sozialticket muss eingeführt werden. In unserem Sinne zum Nulltarif.“