Bilanz der Deutschen Bahn ist eine politische Bankrotterklärung

Heute hat die Deutsche Bahn ihre Bilanz vorgelegt und für 2023 einen Verlust von 2 Milliarden Euro bekanntgegeben. Ursachen sind das marode Schienennetz und Verluste im Cargo-Geschäft. Bei Stuttgart 21 gibt es auch schlechte Nachrichten.

 

Stuttgarter MdB Bernd Riexinger, verkehrspolitischer Sprecher für Die Linke im Bundestag erklärt:

„Die heutige Pressekonferenz zur Bilanz der Deutschen Bahn kommt einer politischen Bankrotterklärung gleich. Gleichzeitig wundern wir uns nicht über diese Zahlen - bei der viel zu geringen Finanzierung von Seiten der Bundesregierung für die Bahn und die Schiene insgesamt. Die Deutsche Bahn ist seit Jahren chronisch unterfinanziert.

Diese Entwicklung ist die Folge einer verfehlten Politik und sie soll fortgeführt werden durch eine weitere Privatisierung der Gütertransportsparte. Eine der Sparten, die sonst für Einnahmen gesorgt hat soll nun verscherbelt werden. Der Verkauf von Schenker löst die finanziellen Probleme nicht. Im Gegenteil. Dabei würde ein Blick nach Österreich und in die Schweiz reichen um zu sehen wir ein öffentlicher Bahnkonzern eine gute Qualität abliefert und dabei Gewinne einfährt. Die gut aufgestellten Bahnvetriebe in Österreich oder der Schweiz geben pro Person 3 bzw. 4 mal mehr aus als die Deutsche Bahn. Die Kürzungen im Haushalt sind völlig falsch und verhindern wichtige Investitionen.

Bei Stuttgart 21 gibt es nun auch wieder eine Hiobsbotschaft. Die geplante Eröffnung des neuen Tiefbahnhofs im Jahr 2025 soll entweder verschoben oder nur scheibchenweise Eröffnet werden. Ein unhaltbarer Zustand in dem die Öffentlichkeit auch nur scheibchenweise informiert wird. Erst in der nächsten Aufsichtsratssitzung soll es weitere Informationen geben. Und die Bundesregierung lässt dies alles zu. Und auch bei Stuttgart 21 ist die Finanzierung in entscheidenden Teilen, wie beispielsweise bei der Digitalisierung des Bahnknotens, bisher nicht gesichert.“