Schlecker-Kommentar

Viele ehemalige Beschäftigte von Schlecker kenne ich seit Jahren. Als Geschäftsführer von ver.di in Stuttgart habe ich mit ihnen Betriebsräte gegründet, um bessere Tarifverträge gekämpft, bin mit ihnen für ihre Rechte eingetreten, habe mit ihnen gehofft und mit ihnen unter der Brutalität von Schlecker gelitten. Die Schleckerfrauen haben Mut bewiesen, sie sind oft über sich hinausgewachsen und haben es nicht verdient, sich jetzt in der Arbeitslosigkeit unter Wert zu verkaufen.

Viele ehemalige Beschäftigte von Schlecker kenne ich seit Jahren. Als Geschäftsführer von ver.di in Stuttgart habe ich mit ihnen Betriebsräte gegründet, um bessere Tarifverträge gekämpft, bin mit ihnen für ihre Rechte eingetreten, habe mit ihnen gehofft und mit ihnen unter der Brutalität von Schlecker gelitten. Die Schleckerfrauen haben Mut bewiesen, sie sind oft über sich hinausgewachsen und haben es nicht verdient, sich jetzt in der Arbeitslosigkeit unter Wert zu verkaufen.  

Umso härter hat mich die Nachricht getroffen, als Schlecker Insolvenz anmeldete. Unerträglich die Entscheidung – vornehmlich der FDP – den Beschäftigten 70 Millionen für eine Transfergesellschaft vorzuenthalten, während die Finanzmärkte mit Milliarden gestützt werden. Heute zeigt sich, welcher Zynismus hinter dieser Entscheidung steht.  Die meisten der ehemaligen Beschäftigten sind arbeitslos und die Bundesregierung hat sie vergessen – sie sind nicht „Systemrelevant“.

Großartig ist, dass die Mitarbeiterinnen sich nicht ergeben. Die Idee, aus Filialen genossenschaftlich geführte Dorfläden zu machen, ist richtig für alle. Für die Orte, denen ein Nahversorger fehlt, für die Bewohner denen lange Wege erspart werden und die Beschäftigten. Ein Erfolg würde beweisen, dass die Beschäftigten eine andere Alternative haben, als sich ihrem Schicksal zu ergeben. Dorfläden in Belegschaftshand.  Sie können es ohnehin besser als Familienpatriarch Anton Schlecker. Dafür heißt es jetzt Solidarität zu organisieren. DIE LINKE ist dabei.