Stopp der Digitalisierung - eine Bankrotterklärung der Bahn
Heute berichtet der SWR, dass die Deutsche Bahn plant die Digitalisierung von Zugstrecken in Deutschland zu stoppen. Davon wäre auch das Projekt Stuttgart 21 betroffen.
Bernd Riexinger, Mitglied im Verkehrsausschuss und Verkehrspolitischer Sprecher für Die Linke im Bundestag erklärt dazu:
„Die Meldung, dass die Bahn „den Ausbau der digitalen Stellwerktechnik und der digitalen Infrastruktur stoppen will“ ist eine eiskalte Dusche für die Bundesregierung und das Verkehrsministerium. Das kommt einer Bankrotterklärung der Deutschen Bahn gleich. Die internen Pläne zeigen, dass die DB InfraGO den digitalen Ausbau stoppen möchte und die maroden Anlagen durch sogenannte „bewährte Technik aus den 90er Jahren“ ersetzen möchte. Dabei wurde von der Bahn selbst und vom Verkehrsministerium immer wieder im Verkehrsausschuss die Einführung der digitalen Technik ETCS als Schlüssel für den Ausbau und die Modernisierung der Bahninfrastruktur genannt. Somit drohen nachweislich mehr Verspätungen im Bahnverkehr.
Und es stellt sich nun ganz laut die Frage was aus dem angeblichen Leuchtturm "Digitaler Knoten Stuttgart" wird? Das Land Baden-Württemberg und die Bundesregierung investieren oder besser gesagt verschwenden seit Jahren Milliarden für Stuttgart 21, welches nun auch als Vorreiter für die bundesweite Digitalisierung der Bahn dienen sollte. Wenn nun sonstige Zugstrecken auf dem Stand der 90er Jahre bleiben sollen, dann werden entsprechend auch weiter Züge aus den 90er Jahren auf den Zugstrecken fahren. Wenn die Bahn ihre Pläne umsetzt, dann führt am Erhalt der oberirdischen Gleise trotz Stuttgart 21 kein Weg vorbei und das Ende des Projekts Stuttgart 21 ist besiegelt. Es muss sich nur noch jemand trauen die Sterbeurkunde auszustellen.“