Arbeitslosen-Statistik korrigiert: In Wahrheit 5% Erwerbslose in Baden-Württemberg!

Im Februar in B-W 301.469 Menschen ohne Arbeit, 63.129 mehr als offiziell gezählt, 5.494 mehr als im Januar. Bernd Riexinger, Parteivorsitzender der LINKEN und Spitzenkandidat bei der Landtagswahl, kommentiert die offizielle Arbeitslosenzahl für Februar 2016 (4,0%) sowie den korrigierten Wert von 301.469 Erwerbslosen (= 5,1%) als einen deutlichen Dämpfer für die grün-rote Landesregierung.

Im Februar in B-W 301.469 Menschen ohne Arbeit, 63.129 mehr als offiziell gezählt, 5.494 mehr als im Januar. Bernd Riexinger, Parteivorsitzender der LINKEN und Spitzenkandidat bei der Landtagswahl, kommentiert die offizielle Arbeitslosenzahl für Februar 2016 (4,0%) sowie den korrigierten Wert von 301.469 Erwerbslosen (= 5,1%) als einen deutlichen Dämpfer für die grün-rote Landesregierung.

Bernd Riexinger: „Statt offiziell 4% hatten wir eine tatsächliche Erwerbslosenqoute von 5,1% im Februar. Das passt der grün-roten Landesregierung natürlich nicht ins Konzept, da lässt sie die Statistik-Tricksereien der Bundesregierung gerne durchgehen. Doch auch diesen zusätzlichen Erwerbslosen muss die Politik helfen z.B. mit einem öffentlichen Beschäftigungssektor. Mit der Maßnahme der öffentlich geförderten Beschäftigung gelingt die Wiedereingliederung Erwerbsloser in den Berufsalltag. Die Menschen erhalten wieder die Möglichkeit zum eigenständigen Broterwerb. Genau das ist die soziale, mitmenschliche Politik, die wir in Baden-Württemberg so dringend brauchen und die bislang fehlt – trotz fünf Jahren Grün-Rot. Ministerpräsident Kretschmann redet lieber von Digitalisierung als von Erwerbslosen und Wiedereingliederung. Das wird sich durch den Einzug der LINKEN in den Landtag ändern.“

Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Viele der Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Juni 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat.

DIE LINKE präsentiert hier die tatsächliche Zahl der Erwerbslosen in Baden-Württemberg für Februar 2016, die allein auf amtlichen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit beruht. Im Februar 2016 sind tatsächlich 301.469 Menschen in Baden-Württemberg erwerbslos. Zeit zu handeln statt zu tricksen!

Offizielle Arbeitslosigkeit im Februar 2016 in B-W    238.340
Nicht gezählte Arbeitslose verbergen sich hinter:
    Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld II        12.457
    Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten)               3.245
    Förderung von Arbeitsverhältnissen *                  418
    Fremdförderung                                                9.707
    berufliche Weiterbildung                                  13.657
    Aktivierung, berufl. Eingliederung
        (z.B. Vermittlung durch Dritte)                     15.514
    Beschäftigungszuschuss
        (für schwer vermittelbare Arbeitslose)              254
    Kranke Arbeitslose (§126 SGB III)                     7.877
Nicht gezählte Arbeitslose gesamt                 63.129    (+ 5494 seit Januar 2016)
Tatsächliche Arbeitslosigkeit im Februar 2016 in B-W    301.469

*  Mit dem Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt wurde zum Juni 2012 das bisherige Instrument der Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante mit den bisherigen Leistungen zur Beschäftigungsförderung zu einem neuen Instrument der Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV) verbunden.